Bundestagsabgeordnete besucht Werkstätten Karthaus

Bundestagsabgeordnete besucht Werkstätten Karthaus -

Werkstätten setzten ökologische und soziale Standards vorbildlich um

Jeden Morgen wird in der Gärtnerei in Weddern Schulobst für 4 Schulen und 2 Kindergärten gepackt und ausgeliefert. - alles regional und Bio.

Schon seit 2005 ist die Gärtnerei der Werkstätten Karthaus Bioland zertifiziert, beliefert öffentliche Einrichtungen, aber auch einen Bioladen in Senden und einen Unverpacktladen in Dülmen. Die Direktvermarktung im eigenen Bioladen vervollständigt das umfangreiche Angebot. Dabei wird die regionale Versorgung von Grund- und Förderschulen durch ein gezieltes EU Förderprogramm mit einem Volumen von bundesweit 20 Millionen Euro im Schuljahr 2021/22 unterstützt.

Und wie das genau umgesetzt wird, hat sich die grüne Bundestagsabgeordnete Dr. Anne-Monika Spallek von dem Leiter der Produktion Michael Stüer, der Pädagogischen Leiterin Simone Jasper und dem Leiter des Bereichs Garten Hermann Wessels in den Werkstätten Karthaus erläutern und zeigen lassen. Als Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft und Berichterstatterin für den ländlichen Raum und das Lebensmittelhandwerk setzt sie sich in der Bundespolitik vehement für den Anbau von regionalen und ökologischen Lebensmitteln ein. Und das Konzept aus Dienstleistung und Direktvermarktung überzeugt sie. „Es wäre toll, wenn alle Schulen und Kindergärten mit regionalem Bio-Obst und –Gemüse beliefert werden könnten,“ so Spallek. „Für die Kinder und für unsere Region. So bleibt die Wertschöpfung vor Ort, wir sparen Energie und sichern uns unsere Unabhängigkeit.“ Das gilt es nun weiter auszubauen.

Den Anfang macht ein neues BMEL -Förderprogramm: „Endlich werden Betriebe, die erstmals Bio-Produkte in ihre Küche holen oder die den Bio-Anteil steigern wollen, bei der Umstellung mit einer Beratungsförderung unterstützt“ weiß sie zu berichten. Auch die Schulung der Mitarbeiter*innen wird gefördert. Für den Kreis Coesfeld, kann dies jetzt eine gute Chance sein, mehr Abnahme für die regionalen Bio-Betriebe über die öffentliche Hand zu ermöglichen. Hierzu kann die Beratung unterstützen. Bezuschusst werden maximal 80 Prozent der Beratungskosten. In Kitas und Schulen, die eigene Küchen betreiben, können bis zu 90 Prozent übernommen werden. Der Förderhöchstbetrag beläuft sich auf 35.000 Euro. Weitere Informationen unter https://www.bundesprogramm.de/beratungsfoerderung-ahv

Aber auch darüber hinaus gab es beim Besuch in den Werkstätten viel zu besprechen, z.B. der fehlende Radweg an der K49 von Dülmen nach Karthaus der Stüer und Jasper sehr am Herzen liegt. Täglich nutzen viele Mitarbeitende diese Verbindung, um mit dem Rad zu Arbeit zu kommen. Aber auch immer mehr radelnde Touristen nutzen diese Straße. Und das ist derzeit schlicht gefährlich. Weitere Themen waren der notwendige Abbau der Bürokratie, eine nachhaltige Energieversorgung und die Personalsituation. Hier würde sich Spallek wünschen, dass mehr junge Menschen ein Praktikum in den Werkstätten absolvieren. „Man kann sich schließlich nur für das begeistern, was man kennt“, so Spallek. „Ich bin es auf jeden Fall seit ich hier war, und kann allen nur empfehlen vorbei zu kommen, und sich selber ein Bild zu machen“.