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22.09.22: Ohne die Landfrauen geht nichts auf den Höfen in der Landwirtschaft!
Die erste gesamtdeutsche Studie zur Lebens- und Arbeitssituation von Frauen in der Landwirtschaft seit der Wiedervereinigung wurde heute vorgestellt. [Mehr] Sie zeigt Probleme auf und macht deutlich wie essenziel Frauen in ländlichen Räumen und der Landwirtschaft sind.
Die bisherige Agrarstatistik gab bisher viel zu wenig Informationen über Frauen in der Landwirtschaft her: Was sind ihre Lebensentwürfe, Wünsche und Sorgen? Das vom BMEL geförderte Projekt macht das jetzt endlich sichtbar.
Viele Frauen übernehmen wichtige Aufgaben in landwirtschaftlichen Betrieben: 83 % sind im Betrieb tätig, 52 % in zugehörigen Nebenbetrieben und 83 % sind zusätzlich im Haushalt tätig. Gleichzeitig sind sie häufig in strategisch-unternehmerische Entscheidungen eingebunden. Ohne jedoch an Betrieben beteiligt zu sein oder diese zu leiten.
Noch immer werden 90 % der Betriebe von Männern geleitet und die Zugangsbarrieren für Frauen als Existenzgründerinnen und Hofnachfolgerinnen sind sehr hoch. Denn Landwirtschaftliches Wissen und kulturelles Kapital wird weniger an Frauen weitergegeben. Auch die Altersvorsorge und Absicherung von Frauen ist in der Landwirtschaft immer noch lückenhaft und an das Verständnis des männlichen Hauptverdieners geknüpft. Oft bleibt Frauen nur die Entscheidung zwischen Kuh und Kind.
Ein riesiger Verlust, denn Frauen treiben oft Diversifizierung und Transformation an. Um den Gender Gap bei den Betriebsleitungen und Hofnachfolgen zu schließen, braucht es Empowerment durch Lehrgänge und Netzwerkangeboten sowie Mentoring-Programme. Ähnliches gilt für Existenzgründerinnen. Hier ist ein Baustein die Unterstützung von Flächen- und Hofvermittlungsbörsen.