Ein fairer Austausch ist das Fundament unserer Demokratie

Bei usseligem Nieselwetter kamen am Freitagabend etwa 60 Erwachsene und 40 Kinder aus der Landwirtschaft in die verkehrsberuhigte Zone, um vor dem Büro der Grünen zu demonstrieren.

„Eine schöne Idee, mich mit Trampeltreckern und den Kindern aufzusuchen. Es geht ja auch um ihre Zukunft“, lobte Dr. Anne Monika Spallek den Besuch. „Klimafreundlicher ist es auch noch“.

Die schon Mitte Dezember für Januar geplante Politiksprechstunde war ursprünglich als Einladung zum Rückblick auf "Zwei Jahre Ampel" geplant gewesen, wurde allerdings von der aktuellen Lage eingeholt. Aber nicht Angriff und Verteidigung gaben hier den Ton an, sondern eine von Respekt geprägte Debatte, bei der auch mal tiefer auf die Ursachen der Probleme eingegangen werden konnte. Währenddessen funktionierten die Kinder - mit leuchtend gelben Signal-Warnwesten ausgerüstet - mit ihren Minitreckern den verkehrsberuhigten Bereich zur Rennpiste um und formierten sich zum Mini-Korso.

"Ein fairer Austausch ist das Fundament unserer Demokratie", so die Bundestagsabgeordnete in ihrer Begrüßung. Sie stimmte zu, dass die plötzliche Sparvorgabe von einer Milliarde Euro - nur in der Landwirtschaft - nicht akzeptabel waren. Das habe sie genauso wie Cem Özdemir immer gesagt. Deshalb sei es gut, dass nun ein Kompromissvorschlag auf dem Tisch läge. Aber auch den Grünen würde das nicht genügen, sie hätten schon längst mehr für die Höfe erreichen wollen. "Die Betriebe brauchen faire Preise für nachhaltig und regional erzeugte Lebensmittel. Dann wäre auch kein Betrieb auf Subventionen angewiesen", betonte die Billerbeckerin. Doch der Lebensmitteleinzelhandel diktiere mit seiner Marktmacht und unlauteren Handelspraktiken weiter die Preise. Studien wie das Lademann-Gutachten bestätigten dies. Die Demonstrierenden wiesen ebenso auf diese Problematik immer wieder hin.

"Es darf nicht sein, dass der Staat, um Betriebe zu retten, auf Kosten der Steuerzahler*innen gegen die Preislücken ansubventionieren muss, während es bei den Supermärkten Übergewinne gibt," ergänzte Spallek.

Die Grünen stehen dazu, die Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels dafür stark einzugrenzen. Die Papiere lägen auf dem Tisch. Auch die lang ersehnte Tierwohlabgabe entsprechend der Borchert-Kommission wollen sie einführen. Bisher blockiere die FDP diese Gesetzesvorhaben. Deshalb appellierte Spallek an die Bäuerinnen und Bauern, hier ebenso in die Gespräche gehen. 

Anschließend durften sich die Nachwuchs-Landwirte auf Kosten des Ortsverbandes Dülmen rechts nebenan in der Pizzeria stärken. Einige Landwirte folgten der Einladung ins warme Wahlkreisbüro, um sich mit zahlreichen Grünen bei Gemüsekuchen vom Bioladen Urban - links nebenan - weitere zwei Stunden auszutauschen.

Die Bundestagsabgeordnete bedankte sich abschließend bei Henrik Ruhoff, dem Vorsitzenden des Ortsverbandes Dülmen, für die gute Organisation: "Diese Aktion war für uns alle doch effektiver als so manche Großveranstaltung der letzten Tage."



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