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Einen spannenden und konstruktiven Austausch gab es am Montagabend bei der Friedensinitiative Nottuln in der Alten Amtmannei. Ich war eingeladen, um dort einen Überblick zur "Landwirtschaft im Münsterland und die Klimakrise" zu geben. Zu den 30 Besuchern zählten auch einige Landwirte.
Eine positive Veränderung in Hinblick auf Klima- und Umweltschutz bekommen wir nur gemeinsam hin! Da waren wir uns einig. Wir leben in Zeiten multipler Krisen und Herausforderungen: Weltweit hungern 828 Millionen Menschen (Stand 2021) und die Klimakrise ist eine der gravierenden Ursachen dafür. Seit 1989 haben wir 75 Prozent der Insektenmasse und damit an Artenvielfalt verloren. 33 Prozent der produzierten Lebensmittel werden weggeschmissen und weltweit 40 Prozent der produzierten Kalorien verschwendet. 153 Millionen Tonnen Lebensmittel werden EU-weit weggeworfen. Das ist mehr als das, was wir an Nahrungsmitteln importieren.
Die höchsten Emissionen bei der Lebensmittelversorgung entstehen beim Transport. Die Exportausfälle von Weizen aus der Ukraine könnten aufgefangen werden, wenn bei uns 10 Prozent weniger Nutztiere gehalten würden. Es ist fundamental, dass wir nicht nur immer bei der Landwirtschaft ansetzen, sondern das komplette Ernährungssystem anders aufstellen:
Auf dem Teller landen müssen 50% weniger tierische Produkte und dafür mehr unverarbeitetes Obst, Gemüse und auch Hülsenfrüchte möglichst regional und ökologisch erzeugt! So müssen wir das Ernährungssystem der Zukunft gestalten, damit die planetaren Grenzen nicht mehr überschritten werden.
Die Landwirtschaft erzeugt schon immer das, was der Verbraucher nachfragt. Die Systemwende beginnt beim Verbraucher. Hier kann ein neues Bewusstsein in der Gemeinschaftskantine der Gamechanger sein - für gute Preise für die Landwirtschaft und gutes Essen für die Menschen. Gute Ernährung muss Teil der Sozialisierung sein und schon in der Kita und Schule anfangen und dort sich auch in der Menüplanung wiederfinden.