Menü
Ziegenmelker, Moorfrösche, Pfeilschwanzkrebse, arktische Smaragdlibellen, Sumpfgrashüpfer und viele andere seltene Arten leben in Sumpf- und Moorgebieten. Aber eben auch nur, wenn sie entsprechend geschützt und gepflegt werden.
Mit vorbildlichem Engagement und umfassender Fachkompetenz treibt das Naturschutzzentrum des Kreises Coesfeld (NaZe) viele Naturschutzprojekte voran. Deren Finanzierung auf tragende Säulen zu stellen, ist eine Grundvoraussetzung und immer wieder eine der schwierigsten Aufgaben. Derzeit blockiert die Ersatzforstverpflichtung, die Ausgleichsflächen - nach Entbuschung von Moorlandschaften und Überführung von Waldweide in schützenswerte Lebensräume einfordert – sämtliche Projekte auf diesem Sektor. Um über die notwendige und eine mögliche Änderung im Landesforstrecht zu sprechen, habe ich mich im Naturschutzzentrum in Darup mit dem Geschäftsführer Thomas Zimmermann, der wissenschaftlichen Leiterin Kerstin Wittjen, Dr. Jan-Niclas Gesenhues, MdB (Ausschuss Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz), Norwich Rüße, MdL (Landwirtschaft, Tier- und Verbraucherschutz) und Vertretern der Grünen-Kreistagsfraktion und des OV Dülmen getroffen.
Thema auf der Agenda war konkret auch das Schutzgebiet Borkenberge. Im Westen des Münsterlandes, vor den Toren des Ruhrgebietes, liegt dieser ehemalige Truppenübungsplatz Haltern. Die 3.300 Hektar große Fläche umfasst die Schutzgebiete Borkenberge und Weißes Venn/Geisheide.
Hier hat das NaZe bereits drei Jahre akribisch kartiert. Aber nicht nur das. Die Pflegepläne sind geschrieben, das Beweidungsprojekt mit Heckrindern und die Pläne für die Einzäunung für 550 Hektar stehen, Absprachen mit Landwirten sind getroffen – allein in der Förderung hakt es. Um die Umsetzung der Maßnahmen möglichst schnell auf den Weg zu bringen, werden wir in Kürze mit dem zuständigen Landesministerium in Düsseldorf den Kontakt aufnehmen.
Dieses Projekt „Westfalens Wilder Westen“ setzt sich für eine sinnvolle Nachnutzung im Sinne der Erhaltung und Entwicklung dieses einzigartigen münsterländischen Naturschutzerbes ein. Geplant ist es, neben Rotwild und Wildpferden auch Nutztierherden oder auch Wisente zur Gestaltung der Landschaft einzusetzen. So können wertvolle Offenlandflächen erhalten und natürliche Prozesse in Gang gesetzt werden.